Seshii forever

Gefühle der Trauer

Bitte nehmt uns Trauernde an.
Geht behutsam mit uns um, denn wir sind schutzlos.
Wir sind weiteren Verletzungen ausgeliefert, denn die Wunde ist noch offen.
Wir haben zu wenig Kraft, um Widestand zu leisten.

Gestattet uns unseren Weg, der lang sein kann. Drängt uns nicht, so zu sein wie früher,
wir können es nicht.
Vergesst nicht, dass wir immer wieder in einer wechselnden Wandlung der Trauer sind.
Lasst Euch sagen, dass wir uns oft selbst fremd sind.
Habt Geduld.



Wir wissen, dass wir Bitteres in Eure Zufriedenheit streuen, dass Euer Lachen sterben kann, wenn Ihr uns seht.
Ihr mit Leid konfrontiert werdet, welches Ihr vermeiden möchtet.
Wenn wir Eure Kinder sehen, tut das Weh.
Wir müssen die Frage nach dem Sinn unseres Lebens stellen.
Wir haben die Sicherheit verloren, in der Ihr noch leben dürft.

Ihr haltet uns entgegen: Auch wir haben Kummer.
Doch wenn wir Euch fragen, ob Ihr unser Schicksal tragen möchtet, erschreckt Ihr.
Doch verzeiht: Unser Leid ist so stark, dass wir oft vergessen, dass es viele Arten von Schmerzen gibt.

Ihr wisst vielleicht nicht, wie schwer wir unsere Gedanken sammeln können.
Wir hören Euch zu, aber unsere Gedanken schweifen ab.

Nehmt es an, wenn wir von unserem Kind und unserer Trauer sprechen.
Wenn wir Eure Abwehr sehen, fühlen wir uns unverstanden und einsam.
Lasst Sascha bedeutend werden vor Euch.
Teilt mit uns den Glauben an ihn.
Noch mehr als früher ist er ein Teil von uns.
Wenn Ihr unser Kind verletzt, verletzt Ihr auch uns.

Versucht Euch in uns einzufühlen. Glaubt daran, dass unsere Belastbarkeit wächst.
Wenn wir es geschafft haben, unser Schicksal anzunehmen, werden wir Euch freier begegnen.
Jetzt aber zwingt uns nicht mit Wort und Blick, unser Unglück zu leugnen.
Vergesst nicht, wir müssen so vieles von Neuem lernen.
Unsere Trauer hat unser Sehen und Fühlen verändert.
Lernt von uns für Euer eigenes Leben.